Sie ist wunderschön, diese Vorfreude auf ein kleines Fellknäuel, das doch so süß und knuddelig ist.
Doch auch ein Welpe wird irgendwann einmal erwachsen, entwickelt einen eigenen Kopf und stellt ganz gezielte Ansprüche an seinen Besitzer! Und was denn einst sooo lieb war, kann schnell bei einem erwachsenen Hund zur „Qual“ werden, wenn man sich nicht schon vorher genaue Gedanken über seinen zukünftigen Begleiter macht.
Die wichtigsten Punkte, werden wir hier genau besprechen, sodass einer langjährigen Freude mit Ihrem Vierbeiner nichts mehr im Wege steht!
Ein Hund wird, je nach Rasse, bis zu 18 Jahre alt
- Sind Sie sicher einem Hund für die nächsten 18 Jahre ein Zuhause bieten zu können?
Ein Hund benötigt täglich mehrere Stunden Zuspruch, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Bewegung, Spielzeiten, Übungsphasen…
- Sind Sie bereit Ihren Tagesablauf so für den Hund zu gestalten, dass alle seine Bedürfnisse ausreichend befriedigt werden?
Ein Hund muss täglich mindestens drei bis vier Mal ausgiebig spazieren geführt werden und mindestens einmal frei laufen dürfen.
- Können Sie dies einrichten, auch wenn Sie arbeiten oder gar krank werden?
Ein Hund braucht den Kontakt zu seiner Bezugsperson, optimalerweise ganztägigen Familienanschluss und sollte nicht länger als 6 Std alleine bleiben müssen.
- Haben Sie die Möglichkeit, dies mit Ihrem Beruf zu vereinbaren?
- Wer übernimmt dies, sollten Sie in den Urlaub fahren und Ihren Hund nicht mitnehmen können?
Konnten Sie oben angeführte Fragen mit einem eindeutigen JA beantworten können, ist es Zeit sich zu überlegen, welcher Hund zu einem passt.
Diesbezüglich ist es hilfreich, sich einen Plan seines Alltages zu erstellen:
Lebe ich in einer Wohnung, in einem Haus mit Garten, in der Stadt, am Land…?
Wie viel Personen sind in meinem Haushalt?
Wie viel Zeit kann jeder Familienangehörige aufbringen und wer kann welche Aufgaben in der Hundehaltung und –pflege übernehmen?
Wie ist meine Arbeitssituation? Wie lange wäre mein Hund alleine? Kann mich mein Hund begleiten?
Wie viel Freizeit habe ich und welche Hobbys (Stricken, Sport…) und Freizeitaktivitäten (Kinogehen, Freunde treffen, Disco besuchen,…) möchte ich darin unterbringen?
Wie viel Zeit bleibt mir täglich definitiv über, um Sie für meinen Hund aufzuwenden?
Was sind meine Ziele und Vorstellungen mit meinem Hund?
Welche Aufgaben soll er erfüllen ( Hundesport, Zucht, Bewachen, Familienmitglied, Spielgefährte für Kinder, Lebensbegleiter…)?
Je nach diesem Plan, ist nun wichtig zu überlegen, welcher Hund passt zu mir.
Lange Zeit wurden Hunde zu verschiedenen Arbeitszwecken gezüchtet.
Je nach Rasse waren Sie dann, zum Hüten von Nutztieren oder zum Schutz der Herden, zum Bewachen von Haus und Gut oder nur zur gesellschaftlichen Kameradschaft, zum Aufstöbern von Wild oder Apportieren von erlegter Beute, Jagd auf Kleintiere oder Spurensuche, für Wettrennen oder Schönheitswettbewerbe verwendet worden.
Demnach hat jede Rasse auch Ihre speziellen Bedürfnisse, Veranlagungen und Verhaltensweisen, die nicht zu jeder Lebenssituation und jedem Menschen passen.
Sie sollten sich unbedingt genau Informieren welcher Hund zu genau Ihrer Persönlichkeit, Ihren Anforderungen und Ihrem Tagesablauf am besten passt!
Hierzu empfehlen sich Bücher mit genauen Rassebeschreibungen, ein Fachtierarzt oder Hundetrainer Ihres Vertrauens, ebenso wie seriöse Züchter.
Schon vor dem Hundekauf stehe ich Ihnen gerne zur Seite! Durch Alltags-, Zeit-, und Bedürfnissanalyse finden wir gemeinsam genau den richtigen Vierbeiner für Sie und Ihre Familie. Ebenfalls stehe ich Ihnen direkt bei der Welpensuche zur Verfügung und besuche Tierheime oder Züchter mit Ihnen.
Haben Sie sich nun Gedanken über Charakter Ihres zukünftigen Hundes, Ihren Möglichkeiten gemacht und sich für eine bestimmte Rasse oder einen bestimmten Mischling entschieden, gilt es einen seriösen Züchter bzw. für Sie passenden Notfallshund zu finden.
Bitte bedenken Sie:
Auch wenn Ihnen beim Anblick von Schmuggelhunden, „armen“ Hunden aus Kofferraumverkäufen, von unseriösen oder privaten Vermehrungsstätten (selbst nennen diese sich auch „Züchter“) oder in Zoogeschäften das Herz blutet und Sie voller Mitleid sind – DREHEN SIE SICH UM UND GEHEN SIE!!
Das klingt unendlich hart! Ich weiß auch, dass es sicher nur ein kleiner Prozentsatz von Menschen schaffen, dies zu tun, doch NUR SO können wir diesen Wahnsinn stoppen! Wo keine Nachfrage, dort stirbt das Angebot!
Einen seriöser Züchter oder Privatmann erkennen Sie an folgendem:
- Sie werden freundlich und geduldig über alles informiert, können jederzeit Ihre Fragen stellen und bekommen auch prinzipiell nicht sofort einen Welpen/Hund mit.
- Sie werden aufgefordert den Hund und Verkäufer persönlich kennen zu lernen und über zukünftiges Leben und Ihre Lebenssituation genau befragt.
- Die Welpen werden nicht unter 8 Wochen abgegeben und haben die erste Impfung bereits erhalten. Sie werden aufgefordert für weitere Impfungen zum Tierarzt zu gehen, ältere Tiere sind geimpft, gechipt und häufig auch kastriert.
- Sie Erfahren alles über die Eltern der Hunde bzw. hören Vorgeschichten (soweit bekannt), werden über Eigenheiten und Charakter des Welpen informiert, Sie können die Elterntiere und die Umgebung in der der Welpe aufgewachsen ist ansehen.
- Ein guter Züchter ist jederzeit für Sie da, berät Sie in allen Belangen und bleibt auch lebenslang für Rückfragen und Probleme mit dem Hund Ihr zuverlässiger Ansprechpartner! In Notfällen nimmt er seine Hunde auch lebenslang zurück!
- Die Welpen und die Wohnumgebung sind hell, sauber. Die Tiere sind zugänglich und neugierig. Die Tiere haben Anschluss zu ihrer Familie und werden bereits vom Züchter auf die Dinge vorbereitet, mit denen der Welpe zukünftig bei Ihnen umgehen wird.
Bsp: Autofahren, Transportbox, Kinder/Menschenkontakt, Staßengeräusche, Autoverkehr...
Merkmale für einen gesunden Hund:
- Glänzendes, sauberes Fell, ohne kahle Stellen, Krusten, rote Stellen, weiße Schuppen
- Saubere, klare Augen
- Sauberer Po, keine Rötungen, Nässe oder Verklebungen durch Kotreste
- Aufgewecktes, neugieriges Wesen
- Kein Niesen, Husten, Durchfall, Juckreiz, ständiges Ohrenschütteln, Humpeln…
Ein wirklich seriösen Züchter, der Ihre Vorstellungen und zukünftigen Lebensumstände usw genau erfragt hat und sich mit seinen Hunden intensiev auseinandersetzt, ist fähig, Ihnen den charakterlich zu Ihnen passenden Welpen herauszusuchen und Sie zu beraten.
Ansonsten, sollten Sie nach Ihrem Bauchgefühl entscheiden!
Setzen Sie sich in die Welpengruppe und versuchen Sie Kontakt zu den Kleinen zu finden. Sprechen Sie mit dem Züchter über den Charakter der Welpen, um den passenden für Sie zu finden. Wichtig ist dabei: lassen Sie sich Zeit!, fühlen Sie in die Situation hinein und besuchen Sie die Hunde Ihrer engeren Wahl mehrmals!
Bereits im Haushalt lebende Hunde, sollten mit einbezogen werden.
Gezielte Vorstellungen nach optischen Merkmalen, Wunschdenken, Zeitmangel und Mitleid, sind meist schlechte Berater!!
- Sie sollten zuhause bereits alles für den Einzug des Welpen vorbereiten.
- Besorgen Sie Futter- und Wasserschüssel
- Erkundigen Sie sich betreffend Fütterung bei Züchter, Tierarzt oder Vorbesitzer
- Besorgen Sie Futter und Leckerli ( für die erste Zeit nehmen Sie das Futter, welches der Hund vom Vorbesitzer oder Züchter kennt)
- Überlegen Sie sich, wo der Hund schlafen soll und richten Sie dementsprechend einen Platz für den Kleinen ein.
- Besorgen Sie Spielsachen, die welpengerecht gearbeitet sind (keine Materialien die splittern oder Zahnschäden verursachen können, leicht zu zerlegen sind – Gefahr des Verschluckens…usw)
- Leine, Halsband, Brustgeschirr und Beißkorb
- Kontrollieren Sie ihre Wohnung/Haus/Garten, auf Stellen, die für Ihren Welpen gefährlich werden könnten (Löcher oder Nägel in Zäunen, Kleinkram der in der Wohnung herumliegt, Medikamente, Reinigungsmittel, Speisen oder Giftpflanzen zu denen er Zugriff hätte…)
- In der ersten Zeit sollte der Welpe keinerlei Verleitungen zu Fehlverhalten vorfinden. Machen Sie ihren Haushalt welpengerecht, sodass der Hund nichts erwischen kann, was ihnen viel bedeutet. In den nächsten Wochen sollte der Welpe viel Lob, aber kaum "nein" hören müssen -> Bsp: Schals, Handtaschen, Schuhe, schöne Teppiche, Ziergegenstände, Pflanzen, und überhaupt alles was einen jungen Hund sonst noch so interessieren könnte (alles) einfach wegräumen!
- In welche Hundeschule wollen Sie gehen (besuchen Sie diese vorher und holen Sie sich einen Eindruck, wie dort mit den Tieren umgegangen wird), wann fangen die Kurse an.
- Zu welchem Tierarzt werde ich mit meinem Hund gehen, wann ist dieser erreichbar, kann ich ihn auch außerhalb der Öffnungszeiten erreichen?!
- Wo habe ich die Möglichkeit „Gassi-zu-gehen“ solange mein Welpe noch klein ist, eventuell noch keinen ausreichenden Impfschutz hat?
- Wie wollen Sie ihn im Auto transportieren, (Anhängevorrichtung, Transportbox)
Was für eine große Umstellung für den kleinen Kerl.
Von der Mutter und den Geschwistern getrennt, in eine neue Umgebung, mit neuen Menschen, neuen Gerüchen, neuen Tagesabläufen…
Lassen Sie dem Hund Zeit! Zeit und Ruhe, um sich einzugewöhnen. Schützen Sie ihn vor zu stürmischen, freudigen Übergriffen durch Kinder, Familie und Freunden.
Zeigen Sie ihm ganz ruhig und gemütlich wo er sich frei bewegen darf, wo er schlafen wird, wo er Fressen bekommt. Helfen Sie ihm und Unterstützen Sie ihn in seiner Eingewöhnung. Freundlichkeit, Ruhe, Geduld, viel Lob, keine Strafen, sind für diese erste Zeit sehr wichtig!
Ruhe und Bindungsaufbau ist alles was jetzt zählt. Richten Sie zuhause alles so, dass der Welpe möglichst nur positive Erfahrungen macht, Sie ihn viel loben und täglich mehr mit ihm zusammen wachsen können - die aufregende Reise beginnt!
ICH UNTERSTÜTZE SIE VON HERZEN GERNE AUF IHREM WEG!
Cornelia Griehsler