Sommer - für viele die schönste Jahreszeit! Schönes Wetter, Wärme, langes Tageslicht, da machen Ausflüge mit dem Hund besonders viel Spaß. Doch auch in dieser wohlig, warmen Zeit lauert eine unscheinbare Gefahr für Ihren Hund: der Schlirfhansel!
Eine etwas theatraslische Einführung, dennoch ein Thema, dass jeden Hundehalter angeht.
Die Mäusegerste, im Volksmund auch "Schlirfhansel" genannt, wächst auf Feldern und Wiesen ebenso wie mitten in der Stadt. Sie ist sehr widerstandsfähig und gedeiht an jedem Wegesrand.
Sobald es heiss wird, meist schon Anfang Juni, und die Ähren beginnen abzutrocknen, bzw die Wiesen gemäht werden, beginnt die Zeit in der wir Hundehalter besonders Aufmerksam sein müssen. Die Ähren zerfallen in kleine Einzelteile.
Diese kleinen unscheinbaren Teilchen verfangen sich gerne im Fell unserer Hunde. Auch Augen, Ohren, Pfoten können davon betroffen sein! Dies trifft langhaarige wie kurzhaarige Rassen gleichermaßen.
Die Gefahr bei diesen Teilchen sind die Grannen und die harte Spitze. An den Grannen befinden sich kleine Widerhaken.
Verfängt sich so ein Schlirfhansel im Fell, zeigt die Spitze immer zum Hund, die Grannen verhindern ein "Rausfallen" aus dem Fell und sorgen bei jeder Bewegung der Haare dafür tiefer in das Fellkleid zu rutschen. Bis die Spitze die Haut erreicht und diese durchstößt. So ein Schlirfhansel bewegt sich so in den Körper und kann dann im Fleisch immer weiterwandern.
Der Hund reagiert meistens mit vermehrtem Schlecken an der Stichstelle. Spätestens dann ist es höchste Zeit den Hund gründlich zu durchsuchen und einen Tierarzt auf zu suchen! Dringt der Schlirfhansel ins Gewebe ein, entsteht dort ein schmerzhafter Abszeß. Der Körper versucht gegen den Fremdkörper vorzugehen, Eiter und hochgradige Entzündungen sind die Folge. Diese kleinen Pflanzenteile können durch die Haut bis in den Bauchraum, ins Mittelohr, in die Beine und überall hin sonst wandern.
Da die Grannen sehr fein sind, sind sie oft schwer zu sehen. Achten sie in dieser Zeit besonders genau auf das Verhalten ihres Hundes. Kratzen, Hautzucken, Benagen, Lecken, schneller Blick auf Körperstellen uvm sollten nicht ignoriert werden. Suchen sie ihren Hund nach jedem Spaziergang ab. Vor allem versteckte Körperstellen wie Zehenzwischenräume, Ohren usw sollten besonders betrachtet werden.
Das ist ein Beispiel für einen Schlirfhansel in der Pfote. Nach einigen Tagen Behandlung konnte dieser 1,5cm lange Schlirfhansel entfernt werden.
Daher: immer dran denken, Vorsichtsmaßnahmen beachten, leckt und nagt ihr Hund jedoch bereits an einer Körperstelle herum, suchen sie bitte einen Tierarzt auf!
Sie sollten sich nun nicht vor jedem Spaziergang fürchten. Der Sommer ist und bleibt die schönste Jahreszeit und sollte auch im Freien genossen werden! Haben sie die Schlirfhansel-Problematik nur einfach im Hinterkopf, damit ihnen verdächtiges Verhalten sofort auffällt und sie wissen, wie sie Schlimmeres verhindern können!
In diesem Sinne wünsche ich eine wunderschöne Sommerzeit ohne böse Überraschungen!
Tayo & Conny